Hansi Flick ist überraschend als Sportdirektor des DFB zurückgetreten. Wie der langjährige Assistent von Bundestrainer Jogi Löw mitteilte, sei dieser Schritt „aus persönlichen Gründen“ erfolgt. Die Medien berichten unter Berufung auf einen Insider der Nationalmannschaft, Flick habe die Lust an der Aufgabe verloren. Er habe sich „im administrativen Bereich aufgerieben.“ Als Übergangslösung mindestens bis zum September springt der ehemalige U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch ein, den der DFB dafür aus dem Ruhestand zurückgeholt hat. Der Verband wird aus dem Flick-Aus allerdings Konsequenzen ziehen.
Posten des Sportdirektors soll neu definiert werden
Bislang haben drei Personen als DFB-Sportdirektor gearbeitet: Matthias Sammer, Robin Dutt und Hansi Flick – sie alle haben vorzeitig hingeschmissen. Bevor die Stelle neu besetzt wird, soll deshalb ein Anforderungsprofil für die Position erstellt werden, welche die Aufgabe des Sportdirektors, der möglicherweise künftig Technischer Direktor heißen könnte, neu definiert. Dies müsse unbedingt zuerst geschehen, fordert DFB-Präsident Reinhard Grindel.
Zur Diskussion steht der Posten an sich allerdings nicht, macht Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff deutlich. Man brauche auf jeden Fall einen entsprechenden sportlichen Fachmann, so der frühere Stürmer. Gerade auch wegen der gestiegenen Anforderungen für den Bundestrainer tue es dem Verband gut, „einen sportlichen Kopf zu haben, der Kontinuität zeigt“, schildert Bierhoff. Zudem solle die entsprechende Person die wichtigsten sportlichen Themen im Verband führen und die U-Mannschaften leiten können, ergänzt der Manager der Nationalmannschaft.
Hrubesch erscheint als der ideale Kandidat
Führt man sich diese Sätze vor Augen, so erscheint die Interimslösung eigentlich perfekt für den Job geeignet zu sein. Hrubesch hat so gut wie alle deutschen U-Mannschaften trainiert, war extrem erfolgreich und genießt ein sehr hohes Standing im Verband, den Klubs sowie bei den Spielern. Das einzige Problem: Hrubesch ist inzwischen 65 und möchte eigentlich nicht mehr arbeiten.