Es läuft nicht bei Hannover 96. Auf den ersten Blick stehen die Niedersachsen zwar mit Platz 10 im sicheren Mittelfeld der Tabelle. Aber dieser Eindruck täuscht doppelt: Erstens beträgt der Vorsprung vor der Relegation gerade sechs Punkte. Dies ist bei noch neun Partien kein beruhigendes Polster. Zweitens hatten die Niedersachsen als Saisonziel eigentlich eher den Aufstieg als den Klassenerhalt im Sinn. Nicht ohne Grund holte man Stefan Leitl als neuen Trainer von Absteiger Greuther Fürth. Der Coach steht allerdings seit geraumer Zeit in der Kritik. Hannover gewinnt seit Wochen nicht mehr – und verlor zuletzt auch noch das Derby gegen Braunschweig mit 0:1. Die Vereinsführung reagierte deshalb jüngst und stellte sich hinter den eigenen Trainer.
Hannover 96 „diskutiert nicht über den Trainer“
Die Niedersachsen veröffentlichten ein Statement auf der eigenen Webseite, das Leitl stützen soll. Der Vereine diskutiere nicht über den Trainer. Die Kritik an den aktuellen Leistungen sei zwar „begründet“ und die Pleite in Braunschweig wiege schwer. Es sei jedoch Leitls Aufgabe, gemeinsam mit Sportdirektor Marcus Mann Lösungen zu finden, um in den kommenden Spielen in die Erfolgsspur zurückzufinden, heißt es in der Stellungnahme. Und diese Partien haben es in sich: Nach der Länderspielpause geht es gegen Sandhausen. Bei einer Niederlage wäre Hannover vollständig im Abstiegskampf angekommen. Anschließend trifft man in Gestalt vom Hamburger SV und dem 1. FC Heidenheim auf zwei Mannschaften, die aufsteigen könnten.
Wie überzeugend ist die Stellungnahme?
Auffällig ist, dass die Stellungnahme nicht unterschrieben ist. Möglicherweise soll dies Geschlossenheit symbolisieren. Es gibt aber auch allen Verantwortlichen die Chance, sich bei Bedarf von den Aussagen zu distanzieren. Dass nur von den „kommenden Spielen“ die Rede ist, deutet ebenfalls an, dass es nur ein Treueschwur mit einem Ablaufdatum zu sein scheint. Leitl sollte schnell gewinnen.